2012 im Südwesten der USA

die 50 Tage Tour durch den Westen und in den Yellowstone Nationalpark

Tag 32 - Sonntag 07.10.2012 -  Farmington (New Mexico) - unterwegs bei den Chocolate Hoodoos

 

Guten Morgen Farmington, wow die Temperaturen sind ja wirklich frisch, es sind 2 Grad!

Naja 8:00 Uhr - gehen wir erst mal zum Frühstück und dann sehen wir weiter, wie es aussieht, wenn die Sonne richtig hervorkommt.

 

Das Frühstück ist außerordentlich reichhaltig, es gibt sogar zwei Sorten Melone außer der bisher üblichen Banane und Apfel. Sogar Yoghurt in verschiedenen Sorten ist auf dem Büffet, sowie Hashbrowns und Rührei, Waffeln und Bisquits, Hamburgerfleisch, verschiedene Toastsorten, verschiedene Bagels und Gelee, Honig, Peanutbutter, Creamcheese und Marga und Butter. Den Kaffee kann man auch trinken, er schmeckt recht gut und Säfte gibt’s noch zur Auswahl. Wir sind rundherum zufrieden und fahren nach dem Frühstück erst mal tanken. Das scheint ja hier die Hauptbeschäftigung außer fahren zu sein. Wieder erreicht uns das Zip-Problem, trotzdem wir die Karte als Debit und den Code eingegeben haben.

 

Nachdem also unser treues Autochen auch gefrühstückt hat, fahren wir auf der US 64W bis zum Abzweig auf die NM 371 S, das ist der Bisti Hwy, denn wir wollen heute zu den Chocolate Hoodoos.

Auf der 371 gibt es hellgrüne und dunkelgrüne Felder, man sieht wieder diese komischen Rollengestelle, die anscheinend mit Solar betrieben werden, und mit denen die Riesenfelder teilweise in rund und teilweise eckig bewässert werden.

 

Nach einer Weile auf noch gut asphaltierter Straße, ändert sich der Straßenbelag in löchrig und aufgerissen.... nicht lang und wir biegen auf die gegravelte CO 7297 ein um den Parkplatz für die Bisties zu erreichen. Gespannt schauen wir nach rechts und links und sehen jedoch nur flaches Land, im Hintergrund sind irgendwo ein paar Hügel und zwei Hütten erkennbar.

 

An dem ersten Parkplatz fahren wir vorbei und nehmen den Zweiten offiziellen, wo auch das Schild steht und man wieder durch so einen komischen S-Zugang aus Zaundraht reinkommt. Außer uns steht nur ein anderes Auto auf dem Parkplatz. Übervölkert ist es hier also nicht.

Mit Stöcken und Kameras, den Trinkflaschen und unseren Sandwiches, nicht zu vergessen natürlich dem Garmin, der mal zeigen soll, ob er noch funktioniert oder die Sache mit dem Yellow Rock nur ein „Außreißer“ war. Es ist sehr windig und kühl und wir tragen tatsächlich unsere Fleecejacken und natürlich unsere Hüte.

 

Links auf unserem Weg liegen etwas weiter entfernt organgerote Hügel, rechts Dunkelgraue bis Schwarze. Wir halten uns an den Verlauf des Alamowash und der Garmin zeigt uns artig die Richtung zu den Chocolate Hoodoos, die heute als Nummer 1 auf unserem Programm stehen. Sonnenuntergang ist um 17:45 Uhr, wir haben uns schlau gemacht, nur damit nix schiefgeht und wir früh genug wieder zum Parkplatz aufbrechen, BEVOR die Dämmerung einsetzt!

Es ist ganz merkwürdig in diesem sandigen jedoch harten Boden zu laufen. Nach einiger Zeit müssen wir den Wash verlassen und uns rechts an den dunklen Felsen entlang orientieren. Hier gibt der Boden nach, sieht zwar aus wie Sand, aber es läuft sich eher so weich, wie auf Moos. Man kommt sich vor, wie in einer Mondlandschaft, oder wie man sich das so vorstellt, jedenfalls nicht so, als wäre es noch auf unserer Erde.

Beim stöckeln hört man manchmal ein hohles Tocken, als ob untendrunter Hohlraum wäre. Die schwarzen Felsen sehen ganz wundervoll aus, untenherum so als hätte jemand Rollsplit drübergestreut und weiter oben sieht es wieder aus, als ob nebeneinanderstehende Säulen den oberen Teil tragen.

Ab und zu sieht man schon, wie die ganze Angelegenheit bröckelt und doch durch Wind und Wetter, vielleicht auch manchmal durch unvernünftige Menschenhand, zerstörbar ist.

Bald (heißt wenn ich mitlaufe, nach knapp 1,5 Stunden) haben wir den Wegpunkt für die „Chocolates“ erreicht und stellen fest, wir müssen einen Weg oben auf die schwarzen Hügel finden, um mit den Hoodoos auf einer Höhe zu sein. Von hier unten sieht man sie nur teilweise. Ro baldowert eine Stecke aus, auf der ich auch fast nach oben komme, damit ich diese wundervollen Hoodoo-Helden auch sehen kann.

Wir sind beide begeistert, weiße Hoodoos mit weißen Kappen, dann welche ganz in braun, beige oder auch in dunkelgrau, dahinter der blaue wolkenlose Himmel und davor die schwarzen Hügel in heller sandiger Steppe. Bei diesem Anblick atmet man nur noch tief ein und freut sich über diese großartige, jedoch merkwürdige Naturgegebenheit. Wer krabbelt denn schon hier hinten rein, um zu sehen ob und was es hier gibt?? Unglaublich diese Tatsache und unglaublich diese vielfältige Schönheit.

Ro turnt mehr als ich da oben rum, immer in Sicht- und Rufweite und als wir dann wieder zur Uhr schauen ist es schon 14:45 Uhr und damit bleiben die „Cracked Eggs“ auf der Strecke und kommen für ein nächstes Mal auf die to-do-Liste.

Wir machen uns langsam auf den Rückweg zum Parkplatz, jedoch nicht ohne dauernd wieder vom Garminweg abzukommen, und hier und dort noch um die Hügel zu schleichen. Schwarze, Weiße und Orangerote.... und das jetzt im Spätnachmittagslicht ist einfach zu verführerisch, und wir können uns gar nicht von dem Anblick trennen. Das Auto ist schon lange in Sichtweite (der Garmin hat uns wieder ganz richtig zurückgeleitet) aber wir schauen immer noch mal um diesen und jenen Hügel herum, laufen in einen kleinen Wash zu dem Großen und es dauert und dauert, bis wir wirklch wieder am Auto sind.

Ameisenhaufen im Großformat haben wir unterwegs auch gesehen, sie sind aus kleinem bunten Steingebröcksel gebaut und mit irgendeiner Art von Tannennadeln belegt. Nur, wir haben weder Tannennadeln, noch Nadelbäume gesehen.

Als wir am Auto angekommen sind ist es schon 16:30 Uhr und wir haben ja ganz vergessen unsere Sandwiches zu essen.... Naja, da sind sie halt mal durch New Mexico geschleppt worden.... bevor wir sie jetzt aufessen.

 

Auf der Rückfahrt entdecken wir an der 371 rechtseitig noch einige Stellen mit vielen vielen Hoodoos, leider jedoch in eingezäunten Gefielden, sogar direkt an der Straße.

 

Beim Walmart decken wir uns noch mit Wasser und Sprite ein und gehen später nochmal zum Thai (Boons Restaurant) weil es uns dort so gut gefallen und geschmeckt hat.

Unsere "Pictures of the Day"

Dino-Gesicht / by Ju
Dino-Gesicht / by Ju
Route :  US 64 - NM 371S - CO 7297  
km              :  148 km  
Unterkunft : Hampton Inn, Farmington                                          
Aktivitäten : unterwegs bei den Chocolate Hoodoos