2012 im Südwesten der USA

die 50 Tage Tour durch den Westen und in den Yellowstone Nationalpark

Tag 41 - Dienstag 16.10.2012 -  Sedona (Arizona) - Red Rock Loop und Montezuma Well

 

Skypen, Frühstücken, Kameras und Wegzehrung einpacken und starten, es ist 09:40 Uhr, ganz schön früh heute für unsere Verhältnisse, gell? Aber wir wollen heute vormittag den Upper Red Rock Loop fahren und heute nachmittag zur V-Bar, V-Ranch östlich der I-17 Nahe Sedona um dort die Petroglyphs und Felszeichnungen anzusehen.

Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.... Am Red Rock Loop angekommen, stellen wir sehr schnell fest, das dies keine Vormittagslocation ist, die wundervollen Berge liegen alle im Gegenlicht, also drehen wir um und entscheiden uns jetzt gleich zur V Bar V Ranch zu fahren. Dieses kulturelle Erbe der Sinagua Indianer ist eine der größten bekannten antiken Stätten mit Felsmalereinen im Verde Valley. Aber auch hier haben wir „Pech“ closed today prangt uns in großen Buchstaben auf dem Schild entgegen. Diese besondere Stätte ist nur Freitag bis Montag geöffnet und auch nur bis 15:00 Uhr. Wie schade, also drehen wir auch hier wieder um und fahren zurück bis zur Beawer Creek Road, wo uns ein Schild Richtung Montezuma Well ins Auge sticht.

CLOSED TODAY
CLOSED TODAY

Wir lassen uns darauf ein und fahren die Beaver Creek Rd bis zu einem Parkplatz entlang. An einem kleines Rangerhäuschen werden wir freundlich begrüßt und dürfen uns Infoblätter mitnehmen, noch wissen wir überhaupt nicht um was es eigentlich geht, laufen den bequemen asphaltierten Weg entlang und lesen Schilder über die hier wachsenden Pflanzen. Und wieder kommen wir mit altem Wissen der Indianer in Berührung, bis wir eine kleine Anhöhe erreichen und unseren Augen kaum trauen, da geht es zig von Metern nach unten zu einem tiefgrünen schillernden See ….meinen wir. Es ist eine richtig Oase in der rauhen Wüste und handelt sich um die Heimat der Native Americans deren Vorfahren hier lebten.

Dieser Montezuma Well bekommt im Durchschnitt durch Regen etwa man sagt weniger als 33 cm Wasser, damit kaum 1/3 des nationalen Durchschnitts der USA. Doch er enthält über 15 Millionen Gallonen / 56,8 mio Liter. Es ist ein Quellteich und wird durch Wasser aus einer unterirdischen Höhle gespeist. An den steilen Felswänden kann man noch Überreste alter Indianersiedlungen sehen, die einst mit Leitern von oben betreten wurden. Man sagt, die Kultur der Sinagua hatte um 1100 ihren Höhepunkt gehabt, als der Sunset-Vulkan ausgebrochen ist und die Böden mit Nährstoffen angereichert hat. Irgendwann ging die Fruchtbarkeit des Bodens zurück und die Sinagua verschwanden Anfang 1400.

Übriggeblieben von diesem Volk sind die Ruinen der Behausungen.

Knapp 1,5 Stunden haben wir durch ausgiebiges Schauen, Schilder lesen und Fotografieren für den ½ mile Loop gebraucht. Es ist unglaublich wie viele kleine Libellen es hier gibt, die an den Büschen herumschwirren.

Ro ist sogar über Naturtreppen ein wenig nach unten gestiegen aber nachdem er die Warnschilder für Poison Ivy gelesen hat, schnell wieder zurück auf den Trail gestiefelt.

Angefüllt mit geschichtsträchtigen Gedanken, fahren wir erst mal zu Sfewy und kaufen unser Mittagessen ein. Im Motel legen wir eine Pause ein, nehmen einen kleinen Snack und planen den Nachmittag. So der Red Rock Loop soll es doch nochmal sein, obwohl wir ihn vor vier Jahren gemacht haben bereits gefahren sind.

Kurz vor Vier wir fahren zur Red Rock Loop Road und erleben, einen gesperrten Weg nach dem anderen. Es ist nicht zu glauben, was hier an Häusern in den letzten vier Jahren entstanden ist. Zunächst versuchen wir über die Chavez Road auf die andere Seite vom Oak Creek zum Red Rock Crossing zu gelangen, der Weg ist sogar ausgeschildert, aber wir landen immer und überall bei Schildern mit „no parking“ und „private property“ und „no parking at any time“ sowie „no trespassing“. Mit uns sind noch andere Besucher unterwegs, die diese Route vom Visitorcenter bekommen haben. Der zweitmögliche Weg läßt einen Access zum Creek mit 9 Dollar Eintritt bzw. Parkgebühr zu, jede Person aber nochmal extra, ich glaube es waren 3 Dollar. Wenn man zu Fuß rein will, dann pro Person 2 Dollar, aber wohin mit dem Auto?? Reine Abzocke, wir sind sauer! Sonnenuntergang anschauen schwer gemacht!! Also zockeln wir zurück zum Red Rock Loop und erleben das gleiche, die Straße endet einfach vor einem privaten Grundstück! und jetzt habe ich noch ganz vergessen zu schreiben, dass es einen Eingang zum Red Rock State Park gibt, dessen Eingang wir gefunden haben, der aber ab 17:00 Uhr geschlossen ist.

Als letzten Versuch nehmen wir uns die von der 89A abgehende Dry Creek Road vor, die sich in Richtung Boynton Pass Road und Dry Creek Road teilt. Ihr werdet es nicht glauben, man steht plötzlich vor einer gesperrten Strasse. Private! Dabei ist es eine offizielle gute breite geteerte Straße, und es soll ja wohl eine Pass Straße sein. Was ist denn hier eigentlich los. Überall unterwegs Schilder von zu verkaufendem Land.... das hier ist wahrscheinlich verkauft und der Pass damit „Private“? Also zurück und auf den anderen Abzweig der weiterhin Dry Creek Road heißt. Dort landen wir dann an einem für die Ewigkeit aus grauem Stein gebauten Wachhäuschen, aus dem heraus sich gleich ein Wachmann aufbaut und uns bedeutet umzukehren: private property!!! Hinter dem Wachhaus sehen wir gerade noch im eiligen umdrehen ein riesengroßes schmiedeeisernes Tor - hoch und gewaltig zwischen hohen Mauern. Wer dort wohl wohnt?? Ro's Kommentar: na, Gott sei Dank hat er nicht gleich geschossen!

Auf dem Weg dorthin, verbotener Weise angehalten, konnten wir gerade noch ein Foto von dem golden angestrahlten Chimney Rock und dem Capitol Butte machen.

Alles in allem haben wir jetzt wirklich die Nase voll von Sedona, es hat sich für unseren Geschmack in eine Richtung entwickelt, die uns nicht liegt. In der Stadt wird man überall angesprochen, das Lokal oder Geschäft zu betreten, Parkplätze gibt es kaum, oder nur wenige, die zeitlich für 3 Stunden limitiert sind. Man kommt sich vor, wie in einer Touristenhochburg die überall auf der Welt sein könnte und von denen es tausend andere bereits gibt. Wir haben das hier überhaupt nicht vermutet nach dem großartigen Eindruck, den wir vor 4 Jahren hatten. Leider ist der jetzt zerstört.

Wenn die wundervolle Landschaft nicht wäre..... aber man könnte ja auch ein anderes Mal auf andere Orte ausweichen, wir sind z. B. durch Oak Creek gefahren auf der SR 179S, das war ein netter kleinerer Ort, mit kleinen Malls, Hotels und Motels, auch Restaurants haben wir gesehen, aber können uns natürlich nur vom vorbeifahren keinen endgültigen Eindruck verschafft haben.

Morgen geht’s weiter nach Laughlin.... der Countdown läuft.... wir haben noch 8 volle Tage und dann ist Rückflug.... wir mögen gar nicht daran denken, obwohl das ja eigentlich unverschämt ist.

 

Route : SR 179 S und andere Straßen mit Namen  
km              : 137 km   
Unterkunft : Days Inn / Sedona, 2991 W Hwy 89A           
Aktivitäten : Red Rock Loop,  Montezuma Well und diverse Irrfahrten