2008 im Südwesten der USA

San Francisco und unsere erste Tour durch den Westen

Tag 8 - Sonntag 21.09.2008 - Die Fahrt durchs Death-Valley und Ankunft in Las Vegas

 

Mit einem Blick auf die Alabama Hills verlassen wir, am hiesigen Visitors Center vorbei, auf der 136 dann 190 East, Lone Pine in Richtung Death Valley. Die Landschaft verändert sich nur langsam und wir sind schon ganz gespannt auf das, was uns wirklich in diesem Tal des Todes erwartet und ob es im entferntesten mit unserer Vorstellung übereinstimmt. Ich kann hier vorausnehmen, dass diese Fahrt einmalig war aber nichts aber auch gar nicht mit den Vorstellungen zu tun hat, die wir davon hatten.

In Keeler einer weiteren Ghost Town ähnlich wie Bodie machen wir halt und stellen fest, dass hier noch Leute wohnen. Wir bestaunen die alten Feuerwehrautos, das Postoffice etc. und richten dann unseren Navi auf das nächste Ziel aus, "Stovepipe Wells" soll es heißen.

Wir schlängeln uns in großen Bögen durch den Rainbow Canyon, über den Towne Pass (1511m). Kaum merklich, aber den Schildern Glauben schenkend sind wir plötzlich schon ein ganzes Stück drin in der Wüste. Von den Sanddünen sind wir doch ziemlich beeindruckt, obwohl andere Leute (sie wissen nicht, dass wir die Sprache verstehen) meinen es würde so aussehen wie auf Sylt. Möglicherweise haben sie ja recht, aber das Größenverhältnis spielt hier ja doch eine große Rolle.

Die sandige Landschaft von Stovepipe Wells verändert sich nach und nach. Rechts und links der Fahrbahn, große hohe Berge, im Hintergrund und davor karges Land mit diesen runden Büschen, die bei der Ponderosa immer durch die Gegend geweht sind. Die Farbpalette reicht von graubraun bis verdorrt. Nicht umsonst fahren wir jetzt durch Devils Cornfield, ja so könnte man sich das vorstellen, der Name ist passend gewählt. Und hier sind wir jetzt so gut wie in der Mitte vom Death Valley.

Devils Cornfield
Devils Cornfield

Bald haben wir Blick auf die alten Borax Works, ein kleiner Trail bringt uns zu den Gebäuden die mitten in der Wüste stehen und wir wundern uns, wie die Leute dort damals bei dieser Hitze arbeiten konnten. Auf unserer Weiterfahrt nach Furnace Creek wo sich das Visitor Center befindet, finden wir wieder mal rechts und links des Weges genügend Haltebuchten (oder auch nicht) um Fotos zu machen. Es ist eine einmalige Landschaft so weit und groß und flach und im Hintergrund die unterschiedlichsten Farben der Canyons die sich trotz Wüste und flachem Land aneinander reihen. Manchmal sind sie weit weg und manchmal ganz nah.

Borax Works
Borax Works

Angekommen am Furnace Creek Visitors Center versorgen wir uns erst einmal mit einer genaueren Karte. Inzwischen ist es hier 20 Grad wärmer, als heute morgen, wie wir in Lone Pine losgefahren sind. Jetzt sind es 84°F. Wir fahren Richtung Badwater am Golden Canyon vorbei, den sehen wir dann auf der Rückfahrt aus dieser Richtung noch einmal. Der Höhenmesser fällt und fällt und fällt auf bis zu minus 70m. Die Höchsttemperatur hat sich inzwischen auf 97°F eingependelt und wir brauchen endlich nicht mehr zu frieren.

 

Badwater ist ein ausgetrockneter Salzsee und man soll nicht bei heißem Wetter in den Salt Flats rumlaufen. Heißes Wetter??? Gibt’s denn hier auch anderes??

Badwater
Badwater

Auf dem Weg zurück zur 190 nehmen wir den Devils Golf Course mit, ein Acker voll mit Salzschollen so weit das Auge reicht und der Weg dorthin eine Waschbrettpiste!! Oh Oh – aber mal ganz gut zum üben für die Zukunft. Es ist heiß, und durch das dauernde ein- und aussteigen wird das Auto gar nicht mehr richtig temperiert. Teilweise stehen Schilder mit der Aufschrift: a/c ausschalten.

Nachdem wir den Devils Golf Course gut hinter uns gebracht haben nehmen wir noch den Artists Drive mit und werden mit einer atemberaubenden Landschaft belohnt. Farben wie man sie selbst nicht zusammenstellen oder mischen würde sind an den Felswänden zu sehen. An einem offiziellen Aussichtspunkt führt uns ein steiler Weg dem Anblick etwas näher. Natürlich sind wir auch hier nicht allein, man trifft so ab und zu doch wieder die gleichen Leute. Der Artists Drive ist eine Einbahnstrasse und das ist auch gut so. Der Weg ist nicht sehr breit, gut angelegt aber hat sehr enge Kurven und steile Stücke, bei denen man wie im Flugzeug manchmal das Gefühl hat in ein Luftloch geraten zu sein. Der Anblick der Felsen nach jeder Kurve neu, entlockt uns oft ein aaahhhh oder ohhhh !!!

Jetzt geht’s zurück auf die 190 Richtung Zabriskies Point, die kerzengerade auf Las Vegas zu läuft. Wir fahren noch durch den Twenty Mule Team Canyon und lassen eine staubige Wolke hinter uns. Dantes View schenken wir uns, denn wieder einmal haben wir feststellen müssen, man braucht für alles doch mehr Zeit wie eingeplant, weil die Begeisterung nicht im Zaum zu halten ist und man gerne überall und an jeder Kurve aussteigen möchte, um zu fotografieren oder einfach die Landschaft auf sich wirken zu lassen.

Auf der 160 East erreichen wir nach 380km Las Vegas. Schon Meilen vorher wenn man aus der Wüste herauskommt, werden die Straßen unglaublich viel breiter, rechts und links der Strasse sind Einkaufscentren und Malls und Plazas – die Zivilisation hat uns wieder – Las Vegas wir sind gleich da!!! Noch schnell auf die „15“ und am Exit 38 raus zum 3850 Las Vegas Boulevard.

 

Dank Navi finden wir es auch gleich und als wir um die Ecke biegen, sagen wir beide zugleich: ach Du lieber Gott !!! Es fahren 6 Spuren in eine Richtung, ein Hotel neben dem anderen - Menschen und Autos und Musik und Reklame. Es ist zwar noch hell aber das übertrifft alles was wir an Städten bereits gesehen haben. So viele Autos und – ach nee wie gut, dass Ro am Steuer sitzt, ich glaube ich hätte aufgegeben.

 

Nicht sehr weit und wir haben unser Hotel Excalibur gefunden, es war nicht zu übersehen, aber wie kommen wir jetzt auf den Parkplatz?? Schwupp die Wupp – gar nicht – Auto wird vom Personal geparkt wir sollen unsere Sachen rausnehmen und den Schlüssel übergeben. Ach je, und alles nicht so aufgeräumt, wie es sich gehört – und da stehen wir nun, mir Rucksack, Trolly, Koffer, Tüten und Eisbox in Jeans und Hemd vor diesem Hotel und unser zweites zu Hause, das Auto, ist weg.

Auf zum Einchecken, aber so schnell geht das hier nicht, da wird man überall angesprochen und soll gleich irgendwas spielen. Es tuten und hupen und leuchten tausende von Automaten bis man an der Registration ist und man muß überall vorbei, mit dem ganzen Gepäck und dann wird man wirklich von rechts und links angemacht hier oder dort an einem Spiel teilzunehmen. Ahhhh sie wittern Frischfleisch und machen auch nur ihren Job.

 

Wenn man jedoch müde, dreckig und durstig ist, von Hunger ganz zu Schweigen, dann will man erst mal aufs Zimmer. Naja es ging ja noch mit der Schlange an der Registration, wir gehen aufs Zimmer (natürlich im Tower II, d.h. wieder mit dem ganzen Gepäck durch den Saal), machen uns kurz frisch und gehen dann zum Büffet. Wunderbar was will man mehr?? Wir werden ge-seatet und dürfen dann überall an den Theken mit Tellern bewaffnet bedienen und unseren Hunger stillen. Softdrinks sind auch dabei und so langsam kehren unsere Lebensgeister zurück.

 

Nach dem Essen wollen wir natürlich auf den „Strip“ und ein paar Fotos machen, Lage sondieren denn in ein paar Tagen sind wir für 2 Nächte hier bevor wir wieder nach Hause fliegen, da ist es gut zu wissen, wo was ist oder was man noch gerne machen möchte. Zunächst stellen wir fest, dass wir in unserem Karree gefangen sind, weil man die Straße nicht überqueren kann.

 

Wir müssen wieder ins Hotel an den ganzen Automaten vorbei auf ein Band wie bei uns am Flughafen, hier man geht nicht zu Fuß, das nutzt die Schuhe ab!!!
Und dann über solche Brücken die über die Straße führen und ins nächste Hotel rein, wieder an allen Automaten vorbei und wenn man Glück hat braucht man das nur 3 x zu machen und dann ist man auf der Straße und darf sich auch an manchen Stellen überqueren.

Wir klappern ein paar Hotels ab und schauen hier und da, bis wir merken, wie müde wir eigentlich von dem heutigen Tag sind und kehren zu einem Coors-light in unser Excalibur zurück. Mit 10 US$ pro Bier sind wir dabei……….ein Brian Adams Verschnitt versucht sich mit: in the summer of sixtynine – mein Lied – da bin ich aus der Schule gekommen, aber er verunstaltet es einfach grausam und wir beschließen doch schon jetzt aufs Zimmer zu gehen. Das hat natürlich den Vorteil, dass ich den heutigen Tag schon geschrieben habe und ihr ihn lesen könnt………. Aber jetzt fallen mir gleich die Augen zu…….