2008 im Südwesten der USA

San Francisco und unsere erste Tour durch den Westen

Tag 16 - Montag 29.09.2008 - unterwegs im Zion NP und Zion Canyon

Den Wecker mussten wir eine Stunde früher stellen, weil es hier eine Stunde später ist……nicht logisch gell?? Aber wie schon so oft auf dieser Reise, sind wir ohne Wecker wachgeworden, gespannt ob die Sonne uns hold ist, damit wir diese Natur pur noch mal richtig genießen können, bevor wir im "Sündenpfuhl" Las Vegas landen.

 

Es dämmert und die dunklen Wolken verziehen sich, der Himmel färbt sich langsam  blau und schmückt sich mit weißen Wolken. Es sieht aus, als ob es nie geregnet hätte. Hat aber wohl doch heute nacht noch geregnet, denn die Straßen sind nass.

 

Mit Plan und Shuttle Fahrplan bewaffnet starten wir zu unserer Tour. Der Rucksack ist mit Sandwiches, Wasser und hhhmmm Blueberrymuffins, leeren Filmbändern und aufgeladenen Akkus gepackt, los kanns gehen. Der Shuttle fährt alle 8 bis 10 Minuten und wir stehen kaum an der Haltestelle, da kommt er schon an.

 

Wir fahren bis zum drop off No 1, "Museum" und schauen uns den 20 Minuten langen Film über den Park an, damit wir etwas mehr Infos bekommen, als wir schon haben. Dann nehmen wir den Shuttle zum "Lower Emerald Pool2, der Trail ist mit easy angegeben und soll 1 Stunde walking distance haben. 1,9 Meilen und Steigung von 21 Metern. Na gut, zunächst ist der Weg Rollstuhlgeignet ausgebaut aber dann wird’s sandig und rechts geht’s steil runter. Wir sehen zwar den Pool, aber ohne viel Wasser und das was von oben herabkommt ist nur ein leichter Nieselregenvorhang, hinter dem wir uns (die Kameras schützend unters T-Shirt genommen), vorbeischlängeln.

 

Irgendwie landen wir jedoch so langsam auf dem Weg zum "Middle Emerald", denn der Weg wird mit vielen steinigen Stufen und hohen Absätzen doch ein wenig schwieriger. Im Plan jedoch als „moderate“ beschrieben. Wir, besonders ich, kommen ganz schön ins schwitzen bei dieser Kletterei, so sicher bin ich ja nun auch nicht und links geht’s abwärts.

 

Wir sind enttäuscht, dass der Middle Emerald sich nur als kleine Pfütze zeigt. Trockenen Fußes können wir den See, der eigentlich hier über eine große glatte Steinfläche zum Wasserfall wird und an der mit einer Kette gesicherten Kante nach unten abstürzt, überqueren. Ro meinte noch so nett, sei doch froh………ja logo – ich bin ja der Schisser und hätte ja dann durchs Wasser gehen müssen, oder wieder zurück…..

 

Der Weg war sehr schön und abwechslungsreich und die Anstrengung wird uns erst so richtig bewusst als wir auf die Uhr schauen und merken, dass wir doch geschlagene 2 Stunden da rumgekraxelt sind. An der Shuttle Haltestelle essen wir erst mal unseren Proviant auf und trinken als hätten wir wochenlang nichts bekommen.

 

Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel, die Vögel zwitschern, die Eidechsen sonnen sich und die Eichhörnchen betteln nach Futter. Was will man mehr??

 


Der Shuttle kommt und wir fahren weiter. Die Shuttlebusfahrer erklären immer zwischen den einzelnen Stationen, was man links und rechts sehen kann. Die Berge haben alle einen Namen, „die drei Patriarchen“, „der große weiße Thron“, „Angels Landing“, und und und………man kann sich das gar nicht alles merken. Werde es in der Karte noch nachsehen müssen.

 


Wir fahren bis zum Riverside Walk, Temple of Sinawava. Dieser Weg ist leicht wellig und geht immer am Virgin River entlang. Man hat einen wunderschönen Blick auf den Fluß und die Berge. Das Bild verändert sich laufend, erstens mit der Distanz die man zurücklegt und zweitens durch die fortschreitende Sonne, wodurch sich wechselnde Licht- und Schattenverhältnisse ergeben. Die Berge im Sonnenlicht (oder auch ohne) bekomme ich trotzdem nicht im ganzen eingefangen, sie sind einfach zu groß und gewaltig.

 

Bald sind wir an dem Punkt angekommen, wo man nur noch mit wasserdichten Thermoschuhen weiter kommt, da man einen Weg durch das Flussbett laufen muss, um die Narrows zu erreichen. Hiervon gibt es wunderschöne Aufnahmen, u. a. von einem lieben Kollegen (TSch) aber eben nur, wenn man mit so einer Ausrüstung unterwegs ist.

 

Wir beschließen: beim nächsten Mal wird alles anders. Andere Schuhe, anderen Rucksack, Wanderstock etc……… ob wir das natürlich so einfach geschafft hätten wage ich noch zu bezweifeln, denn ich bin der Bremser auf diesen Wegen, weil es mir eben schwer fällt, egal – wer langsam geht kommt auch zum Ziel und hier ging es eben für den normalen Fußgänger nicht weiter.

 

Wir sind beide froh als wir, nach doch längerer Zeit als wir dachten, wieder am Shuttle waren und fuhren erst einmal ins Hotel um uns ein wenig zu relaxen. Es hat nicht viel gefehlt und wir hätten uns nicht mehr aufraffen können, aber das Licht lockt. Die Nachmittagsstunden haben das gewisse etwas: anheimelnd, gemütlich, dramatische Kontraste und trotzdem weiche Übergänge, wundervoll.


Wir fahren noch mal ein Stückchen selbst mit dem Auto und bewundern die gewaltigen Berge im abnehmenden Sonnenlicht und fahren noch einmal durch den nicht enden wollenden Tunnel. Einmal hin und einmal wieder zurück.

 

 

 

Anschließend gehen wir zum Italiener, was man jedoch nicht mit unseren Lokalitäten vergleichen kann. Tja und dann heißt es schon, fertig machen für 3 Nächte in Las Vegas, denn morgen beginnt unsere letzte Etappe ……