Guten Morgen, heute gehts los – das Taxi kommt pünktlich und auf der A3 ist wie immer hohes Verkehrsaufkommen bis Stau. Nach einer guten halben Stunde kommen wir am Flughafen an und können auch gleich die Koffer abgeben. Die übliche Befragung geht ganz fix und dann können wir in aller Ruhe durch die Sicherheitskontrolle, die in FRA inzwischen sehr gut organisiert ist. Nix mehr auspacken und einpacken und Schuhe aus und wieder an. Man legt alles auf des Transportband zum Röntgenkasten und geht durch den Körperscanner, fertig – super. Frankfurt hat hochauflösende Geräte, die diese schnellere Abfertigung ermöglichen.
Von unserem Gate aus können wir noch sehen, wie sich die Maschine mit den “Amenities” (Decken und Kissen) für die Fluggäste füllt….
Wir dürfen dann schon bald einsteigen. Das ist immer lustig, wenn man bereits sitzt, weil die Zone für die man bezahlt hat, schon aufgerufen wurde. Ja, immer schön der Reihe nach, aber manche können damit nicht umgehen.
Viele Reisende sind ganz cool und wissen wo Reihe und Platz-Nr steht, aber bei anderen merkt man schon deutlich den steigenden Blutduck bis sie ihren Platz und natürlich das eigentlich dazugehörige Overhead-Department gefunden haben. Dabei ist es doch wirklich kein Problem, das Bordcase 2 oder 3 Plätze weiter vorne oder hinten zu verstauen, dazu kommt die Unterhaltung zur Begleitperson über 5 Köpfe hinweg und Kindergeschrei und das war diesmal vom Feinsten. Das arme Kind hat mir richtig leid getan, ja klar und die Eltern auch…. Es hat sich stundenlang die Seele aus dem Leib geschriehen und war nicht zu beruhigen.
Wir haben das nicht gebraucht - eigentlich noch nie - aber gut zu wissen, wo es untergebracht ist.
Die üblichen Sicherheitshinweise wurden abgearbeitet und alles ging seinen Gang. Sitze aufrecht, anschnallen und ab in die Luft. Dann dauert es ein wenig bis man Kaffeeduft wahrnimmt. Dieser Duft in einem Flugzeug ist ein ganz besonderer, er zieht durch die ganze Kabine und man freut sich auf die ersten Getränke, die angeboten werden. Zwischendurch zappt man schon mal Entertainment-Angebot und schaut sich die Flugverfolgung und Daten der Maschine an.
Wir schauten ein paar Filme, sehr interessant aber auch sehr berührend, weil es Dokumentationen waren, die über den Zustand unserer Erde, besonders der Meere informieren. Traurig, sehr traurig – da braucht man keinen Krieg mehr – unserer Erde geht es richtig schlecht – ja ich weiß auch wir sitzen im Flieger und hinterlassen einen CO2 Abdruck, aber darum ging es nicht, sondern um das Plastic was nicht verrottet und die Meeresbewohner und Vögel, die daran erbärmlich zugrunde gehen. (“A Plastic Ocean”, die Ersterscheinung ist bereits von 2016)
Wir haben uns zum Mittagessen für “indisches Hühnchenfleisch in Curry mit Reis” entschieden und es hat sehr gut geschmeckt. Naja - wir meckern ja sowie nicht am Essen rum. Es war wirklich sehr schmackhaft. Dazu gehörte noch ein kleiner Gemüsesalat und sowas ähnliches wie Tiramisu….. So langsam döste dann der ganze Flieger so vor sich hin, nur das Kind gab keine Ruhe – dann fingen auch noch andere Kids an und ich integrierte diese Geräuschkulisse in meine Träume. Wasser gabs am laufenden Band, immer wenn man mal geblinzelt hat kam gerade die Stewardess vorbei und tauschte die Becher. Die knapp vier Stunden übers Wasser waren, so wie wir das kennen ein wenig stürmisch, aber wenn man Grönland erreicht hat und dann südlich die Küste entlang fliegen kann ist es schon angenehmer. Eine holprige Busfahrt halt…..
Nach 9 Stunden 15 Minuten glaube ich, waren es, haben wir Atlanta erreicht. Die Schoki und den Kaffee nahmen wir gerne und machten uns auf den Weg zur Einreise. Allen Unkenrufen zum Trotz können wir aus vollem Herzen sagen: so schnell, freundlich und zuvorkommend sind wir noch nie eingereist. Alles in Allem mit Pässen, Foto, Befragung – keine 5 Minuten – vielleicht 2 oder 3 Minuten. Wie schön, wir sind wieder hier und jetzt? Ja, die übliche Routine, zum entsprechenden Baggage-Claim, um die Koffer in Empfang zu nehmen und ein paar Meter weiter selbst, für den Weiterflug auf ein anderes Band zu legen.
Da denkt man schon immer, flieg gut weiter und komme bitte mit mir an – aber bis jetzt hatten wir keine Probleme. Es ist alles toll organisiert.
So, Koffer wieder losgeworden, jetzt durch die Sicherheitskontrolle für Inlandsflüge. Hier musste man leider doch alles aus dem Boardcase auspacken, die ganze Elektronic und Rolf die Fotoangelegenheiten. Schuhe aus, Jacke aus durch den Körperscanner und auf der anderen Seite alles wieder einpacken, Schuhe wieder anziehen, Jacke nicht – es ist viel zu warm. Aber bitte flotti, flotti, die nächsten Kisten stauen schon auf…. Aber der nette Officer sagte nur: take your time – can I help you? und packte mir ganz ordenlich mein Bordcase wieder ein….. Klasse! Ist das der Vorteil vom “Alter”?
Ein paar Schritte weiter sind die An- und Abflugtafeln, wir kontrollieren nochmal und gehen zum Bähnchen ohne Fahrer, das uns zuverlässig zu unserem Gate bringt. Aufpassen muss man jedoch selbst, dass man richtig aussteigt.
Ein wenig Zeit bleibt uns noch bis zum Bording und wir gehen bereits zum Gate, nochmal Pässe und Bordkarte zeigen und dann warten wir nur noch auf den Aufruf unserer Zone. Das Einsteigen geht ganz zivilisiert vor sich und dann heben wir nochmal für 1,5 Stunden ab, um nach Ft Myers zu kommen.
Dort wieder Koffer in Empfang nehmen und mit dem ganzen Gepäck zur Mietwagenfirma, es ist ganz leer – herrlich – und es ist noch hell, denn hier ist es erst 18:30 Uhr. Die ganze Halle der Mietwagenfirmen ist leer, nur bei Hertz gibt es einen kleinen Stau.
Wir können uns aus zwei, drei langen Reihen ein Auto aussuchen und favorisieren erstmal einen schwarzen Kia (Sorento?), aber der ist ist dann doch, wenn man drinsitzt viel zu groß, insgesamt zu hoch, endlos breit und irgendwie schauen wir beide wie zwei Erdmännchen hinter der Windschutzscheibe heraus, obwohl wir die Sitze schon ganz hoch gestellt haben. Sehr witzig, aber ich habe gerade kein Schemelchen dabei um einsteigen zu können. Natürlich hatten wir schon das ganze Gepäck im Kofferraum, denn es musste ja alles reinpassen. Das Auto ist dann für die kommenden 9 Tage unser “zu Hause”…..
Aber wir entscheiden uns doch nochmal um, denn der rote Roque von Nissan macht eine gute Figur und hat erst 8.000 und ein paar Meilen drauf. Der Kia hätte weniger als die Hälfte gehabt, aber Rolf und ich sitzen tatsächlich im Roque besser, also entscheiden wir uns dafür.
So jetzt muss “nur noch” die ganze Elektronic angeschlossen werden, Sunpass für die Gebühren über die Brücken, Michelle unsere Navi-Tante, vorsichtshalber noch mein Handy mit esim und googlemaps….. ein paar Handgriffe und los gehts aus der dunklen Garage…. Ins Hotel in Ft Myers. Die Navigation klappt wunderbar, das einchecken auf eine neue Art und Weise auch, denn es gibt hier keine Menschen mehr hinter dem Tresen, sondern man spricht mit einem netten Herrn einem Automaten, der ordentlich gekleidet und hellwach den Eincheckprozeß vollzieht und auf sämtliche Fragen eine Antwort weiß. Es scheint aber ein wirklicher Mensch zu sein, der irgendwo sitzt und Zugriff auf alle Reservierungen hat.
Leider wurde ich beim filmen von zwei golden girls unterbrochen, die nur noch “amazing” hauchten und isnt it amazing… sie konnten sich gar nicht beruhigen…..
Wir kauften uns noch Wasser aus der vending-machine und waren froh, nach ich glaube 17 Stunden auf den Beinen, in die herrlichen Betten zu kriechen. Ein schönes Hotel.
Gute Nacht !
Route | : | von FRA über ATL (Atlanta/GA) nach RSW (Ft. Myers/FL) |
Unterkunft | : |
Days Inn & Suites by Wyndham |