2025 Florida und Georgia im Mai

Von Florida nach Georgia und wieder zurück nach Florida

Tag 03 - Donnerstag - 01.05.25 - Ponce Inlet Lighthouse - Smyrna Beach - Daytona Beach

Guten Morgen, waaaas halb 5 ? Nee nochmal rumdrehen und mindestens 2 Stunden weiterschlafen, wir waren aber auch gestern ziemlich müde und haben uns um Bilderrunterladen und Berichtschreiben nicht gekümmert…. Der Jetlag ist nicht schlecht, aber wenn man hellwach ist, dann ist das einschlafen etwas schwierig.

 

Die Dusche funktioniert einwandfrei, das ist nicht immer so – aber man freut sich und genießt die Wasserstrahlen…. Solange bis der Ehemann gegen die Tür poltert und in energischem Ton erschrocken fragt: Was hast Du denn gemacht? – Ich, wieso – was soll ich gemacht haben. Hab mich wie immer um Ordnung gekümmert und den wertvollen Einkauf gestern nach Ankunft hier in den vorhandenen Kühlschrank geräumt, da hier eine kleine Küche mit Herd und Ofen und Microwelle, Spüle und Kühlschrank mit 2 Türen vorhanden ist….. fand ich super – hab nur leider die falsche Kühlitür erwischt und unsere Äpfel, Tomaten, Pflaumen, Limo, Brot und Brötchen, Peanutbutter und Käse in den Tiefkühler gelegt. So ein Mist, aber das passiert halt wenn man keine 20 mehr ist und soooo müüüüüde…

Jetzt fahren wir erst einmal runter zum Breakfast, der Kaffee war gestern bei Ankunft schon prima und das Frühstück selbst ist sowieso immer überraschend. Heute ist der dritte Tag und wir haben einiges vor.

 

 

 

Wir wohnen hier im 7. Stock und haben eine ganz passable Aussicht.

 

Der Aufzug jedoch dauert ewig und wir waren etwas erstaunt, dass er doch so schnell da war.

Hhhhm, unten angekommen und die Kaffee-Ecke aufgesucht – dort ist dann meistens angeschlossen auch der Frühstücksraum….. Meistens – aber hier nicht – hier gibt es kein Frühstück – ich glaub es nicht – Rolf hat nicht darauf geachtet – also sind wir uns wieder quitt und müssen beim hochfahren erstmal lachten.

Das Brot ist in der Microwelle schnell aufgetaut, die Peanutbutter war nicht gefroren, die Bananen lagen außerhalb und die gestern noch geschnittenen Äpfel ungenießbar. Der Kaffee war prima und wir freuten uns dann doch über unser selfmade Breakfast. So kann man auch Erinnerungen sammeln

Aber jetzt soll es erst einmal losgehen zum Ponce Inlet Lighthouse, dieser liegt am südlichen Ende der Daytona Beach Küstenlinie.

 

Mit dem Bau dieses Leuchtturms wurde 1883 begonnen und er konnte 1887 eröffnet werden. Er ist der höchste Leuchtturm in Florida und einer der Höchsten in den USA.

 

203 Stufen müssen die Besucher überwinden um das Gallerie-Deck zu erreichen. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf alle zu diesem Freilichtmuseum gehörigen Gebäude, die ebenfalls eine lange Geschichte haben und sogar bis auf wenige Ausnahmen betreten werden dürfen.

Die beiden Herrschaften leben hier und zeigen sich gerne.

 

Dieser Anker ist von 1830-1860 und das linke Raft (eine Art Boot)  wurde 1989 angeschwemmt. Die Kleidung ließ darauf schließen, dass Kinder an Bord waren. Eine orange Rettungsweste diente der Coast Guard als Zeichen, dass die Flüchtlinge auf See gerettet wurden.

Das rechte "Boot" wurde 1994 angeschwemmt, das Schicksal der Flüchtlinge ist ungewiß. Die Strecke von Kuba nach South Florida beträgt 90 Meilen = 144 Kilometer. Ähnlich wie in Europa wollen auch hier Menschen eine neue Heimat finden.

 

 

Im Mittelpunkt der ganzen Ausstellung steht natürlich der Leuchtturm und die ganze Technik. Für Interessierte gäbe es jetzt noch sehr, sehr viel über die Art der Linsen zu sagen, die früher auf dem Leuchtturm installiert waren und heute sind. Sie schicken das Licht in die Dunkelheit.

 

Aber ich lasse es bei der ersten Linse, die dem Lighthouse Leben eingehaucht hat. Es handelt sich um eine fixed first-order Fresnel lens, die in Paris von Barbier und Fenestre hergestellt wurde. Die massive Optik wurde von einer fünf konzentrischen Docht-Kerosin-Laterne beleuchtet, die ein gleichmäßiges weißes Licht erzeugte, das bis zu zwanzig Meilen weit auf See sichtbar war.

Es folgten weitere Linsen bis 1933 als der Leutturm elektrifiziert wurde. Die rotierende Linse mit ihren charakteristischen 6 flashes alle 30 Sekunden war bis 1970 in Gebrauch, bis sie von der Coast Guard entfernt und weggebracht wurde. Später wurde sie zurückgegeben und 2004 wieder installiert. 

 

Dieser Leuchtturm ist weiterhin, jedoch als private Hilfe zur Navigation in Betrieb.

 

Auf dem Museumsgelände befindet sich in Haus 10 eine Ausstellung verschiedener Linsen. Auch dieses Lichtes, was die Menschen der Titanic zuletzt gesehen haben, bevor sie unterging. 

 

Eine für mich faszinierende Technik aus dem Bereich der Optik…. Und vieles, was man mal in der Schule gelernt hat, wird hier sehr nett, besonders für Kinder, erklärt und man erinnert sich..... an seine eigenen Physikstunden.

Hoffentlich geht dieses Wissen nie verloren.

 

Ich denke die Fotos sprechen für sich – vielleicht wird ja der eine oder andere von Euch meine Begeisterung teilen.


Um nach New Smyrna Beach oder Smyrna Beach zu kommen, müssen wir wieder ein Stückchen zurückfahren, weil es keine direkte Strasse von Ponce Inlet dorthin gibt. Dank unserer “Michelle” finden wir den Weg zuverlässig obwohl wir zunächst nicht auf die von Rolf ausgesuchte Flagler Ave fahren, weil wir mit dem Auto die “Insel” erkunden wollen. 

 

Es ist wie wahrscheinlich überall, die Reichen und Schönen wohnen nicht dort, wo andere Menschen wohnen und so sehen wir kleinere “Siedlungen” mit richtig alten Häusern, offensichtlich nicht aus Stein, aber mit sehr gepflegten Gärten. 

 

Wir fahren noch weitere Straßen ab, dort finden sich dann Häuser, Prachtbauten vom Feinsten und die Autos davor lassen tief blicken. Alles sehr neu und chic. Nein - wir haben weder hier noch dort angehalten, sondern wollen den Dunes Park im Norden ansteuern, um auf dem Steg über Land und Wasser die Landschaft zu genießen.

 

Der Hauptzugang zum Dunes Park, über den wir zu den Holzstegen kommen konnten, war jedoch wg der noch andauernden Arbeiten gesperrt. Hurricane Milton hatte dort im Oktober 2024 großen Schaden verursacht. Andere Dunes Park Beach-Zugänge wollten wir nicht anfahren, denn auf diesem Holzsteg am Atlantic entlang zu gehen war unser ausgesuchtes Ziel. 

Zurück im “Zentrum” d. h. mitten im Leben von Shops und Restaurants finden wir sogar in der Flagler Ave einen Parky, auf dem man 4 Stunden ohne Gebühr parken darf. Super – die Luft ist warm, der Wind herrlich, die Sonne scheint – da kann es einem doch nur gut gehen. Also einmal die Flagler runter bis zum Strand ans Wasser und eine kräftige Briese Seeluft nehmen.

Große rauschende Wellen rollten mit riesigen Gischtkämmen an den Strand und überholten sich gegenseitig – ein Schauspiel, von dem man sich nur schlecht losreißen kann. Auch hier darf man sein Auto mit an den Strand nehmen. 

Auf dem Rückweg zum Auto kehren wir noch im "Flagler" ein und können anschließend noch die eine oder andere Harley fotografieren.

Der Weg ins Hotel ist nicht mehr weit. Hier laden wir jetzt endlich mal die bisherigen Fotos runter und erledigen Telefonate, dabei erfahren wir von unseren hiesigen Freunden, dass heute Abend noch eine Rakete von SpaceEx ins All starten soll, um dort weitere Satelliten zur Kommunikation abzusetzen. Wir inspizieren das Pooldeck, um einen guten Fotopoint für später zu haben.

Ganz gespannt gehen wir um 21.35 h mal auf unser Pooldeck und warten bei kräftigem Wind auf die Dinge, die da kommen sollen. Es waren drei unterschiedliche Uhrzeiten angegeben und um 21.51h war es dann endlich so weit.

Falcon 9 startet von Cape Caneveral aus, der Himmel verfärbte sich rötlich-orange und es dauerte einen Moment bis wir die Rakete sehen konnten. Welch ein Schauspiel, das kann einem kein Museum bieten. Wir stehen buchstäblich im Sturm und Meeresrauschen, frieren und dachten es würde evtl. abgesagt. Nein – alles wie geplant….

Wahnsinn, so nah dabei sein zu dürfen. Zurück auf dem Zimmer bemühten wir das Internet und erfuhren, dass die erste Stufe bereits wieder planmäßig zur Wiederverwendung gelandet ist In dieser Zeitspanne haben wir noch den Weg vom Pooldeck zum Zimmer genommen. Nicht zu fassen....

Wir leben in einer ganz schön aufregenden Zeit und freuen uns an so vielen Dingen, warum ist nur in so vielen Ländern unserer Erde so viel Leid und Kampf….

Gute Nacht - bis morgen !

Route : Ponce Inlet Lighthouse, Smyrna Beach, Daytona Beach
Unterkunft :

Days Inn by Wyndham Daytona Oceanfront

South Atlantic Ave