2023 Florida im Mai

Sonne tanken - Freunde treffen - Neues und Altes (wieder)entdecken

oder auch "zum duschen" nach Florida

Tag 29 - Montag 29.05.2023 - Babcock Ranch und noch viel mehr

Heute werden wir von Ellen und Jürgen abgeholt. Wir treffen uns immer mal in Florida, wenn unsere Reisezeiten zusammen passen und dann unternehmen wir so dies und das gemeinsam.

 

Die beiden haben einen riesigen Vorrat an Ideen für Ausflüge, denn sie kommen schon viele Jahre länger als wir nach Florida. Wir freuen uns immer, mit ihnen zusammen zu sein und durch sie etwas Neues kennenzulernen. Herzlichen Dank für die “Fremdenführung” nach hier und dort.

 

Heute haben wir soooo viel Neues gesehen und erlebt.

 

....und schon geht's los: unser erstes Ziel ist Babcock Ranch.

Bereits 2015 entstanden die ersten Häuser der Gemeinde Babcock Ranch ca 19 km nordöstlich von Fort Myers. Heute leben hier rund 5000 Menschen. Die Gründung dieser Stadt war mit dem Anspruch verbunden, die erste mit Solarenergie betriebene Stadt der USA zu errichten. Auf den Dächern der Häuser befinden sich Solarpanels und es gibt eine Reihe von smarten technischen Lösungen, die dazu beitrugen, dass der Durchzug von Hurrikan Ian so gut wie unbeschadet überstanden wurde.

Diese Planstadt (352 Hektar Land) verfügt über 650.000 Solarpanels, damit können 30.000 Haushalte versorgt werden. Da es aber bisher hier noch nicht so viele Haushalte gibt, wird ein großer Teil ins öffentliche Stromnetz gespeist. An Tagen an denen der Himmel bewölkt ist, oder nachts kommen mit Erdgas betriebene Generatoren zum Einsatz.

Solarpannels soweit das Auge reicht, das große Feld liegt etwas außerhalb der Stadt.

Eine Reihe von baulichen Vorkehrungen sollen vor Sturmschäden und Überflutungen schützen. Die Stromleitungen verlaufen unterirdisch und die Stadt wurde 48 Kilometer hinter der Küstenlinie angelegt. Rückhaltebecken verhindern, dass die Häuser bei starken Regenfällen oder von über die Ufer tretenden Flüssen, überflutet werden. Die Strassen können Flutwasser absorbieren und von den Gebäuden fernhalten.

Hurrikan Ian konnte die Wirksamkeit all dieser Vorkehrungen unter Beweis stellen. Laut National Public Radio blieb das Netz in Babcock Ranch die ganze Zeit über stabil. Nur eine Ampelanlage war zerstört, wenige Palmen waren umgeknickt und ein paar Straßenschilder lagen auf dem Boden.

 

 

 

Es gibt verschiedene Poolbereiche, die nur mit Schlüsselkarte zugängig sind. Bewohner und deren Besucher können dort jederzeit baden, sonnen oder lesen.....

 

 

.....oder auch grillen. Auf dem  riesigen Poolgelände mit Pool den man hier nicht sieht, sind etwas zurückgesetzt, mehrere überdachte Grillplätze mit Tischen und Stühlen etc. vorhanden. Ähnlich mehrerer Außenküchen.....

Man reserviert und hinterläßt es sauber.

 

 

 

 

Wenn man sich innerhalb Babcock Ranch fortbewegen will, bleibt das Auto in der Garage, man nimmt einen Golfcart.

 

Der Eindruck von dieser gewaltigen und noch weiterhin im Bau befindlichen, futuristischen Stadt ist unglaublich. Bauland gibt es noch in Hülle und Fülle. Dieser Teil wird jetzt erschlossen, wahrscheinlich ist das fertig bis wir wieder dort hin kommen.....

Das Magazin Time schreibt, dass es neben Babcock Ranch inzwischen eine ganze Reihe von US-amerikanischen Planstädten gibt, die auf die jeweiligen örtlichen äußeren Bedingungen ausgerichtet sind. Es handelt sich um die infolge des Klimawandels zunehmende Heftigkeit von Naturphänomenen. In Utah und Texas werden Städte wegen der Dürre und Städte in Kalifornien vor Waldbrandschäden geschützt. Auch gibt es sturmfeste Orte im Staat New York.

Syd Kitson, hat nach dem Ende seiner Sportlerkarriere die Immobilienentwicklungsgesellschaft Kitson & Partners ins Leben gerufen. Er hatte die Idee Orte zu gründen, die eine nachhaltige Energieversorgung und maximalen Schutz vor Naturgewalten bieten.

Ein paar Meilen weiter kann man an einer Eco Tour durch eine 92.000 Hektar große bewirtschaftete Ranch im Herzen von Old Florida teilnehmen. Dies ist eine der hoch angepriesenen Touristenattraktionen. Dieses Event hieß vor Jahren noch Babcock Wilderness Adventures.

Die Ranch liegt nordwestlich von Fort Myers und Punta Gorda und erstreckt sich über Lee County und Charlotte County.  Die Ranch beschäftigt sich mit der Aufzucht von Rindern, und betreibt Ackerbau und Bergbau.

Wir haben diese Eco Tour nicht gebucht, sondern haben uns

die Blockhütte (Shop) angesehen

und uns ein wenig auf dem Gelände bewegt.


Jetzt fahren wir weiter zum Alva Cemetery

Die Anfahrt zu diesem Friedhof ist seltsam beeindruckend. Rechts und links der Strasse durch eine ländliche Gegend ist nur karges Land, das Gras ist teilweise verdorrt und braun, der Boden scheint durch, nicht anders wie es Gartenbesitzer in Deutschland in den vergangenen Jahren auch erlebt haben, es sei denn man bewässert den Rasen.  

 

Man fährt auf der River Road und biegt in der Nähe eines Baches auf die Cemetery Road ein. Irgendwie fühlt man sich wie in “the middle of nowhere”

 

Die Straße ist jedoch asphaltiert und wird von riesigen alten Eichen gesäumt, also ist man nicht so weit von der Zivilisation entfernt. Sobald der Asphalt endet, und man durch einen Orangenhain (den ich nicht als solchen wahrgenommen habe) gefahren ist, sieht man rechts den eingezäunten Friedhof liegen.

 

Cemetery Rd, Alva, Florida 33920 United States, Koordinaten: 26.73550, -81.62750

Auf dem Friedhof findet man ganz alte Gräber und auch Grabsteine, die kaum noch zu entziffern sind. Gleich am Eingang befindet sich ein Gedenkstein von 1889.

Der Hauptweg und große Teile des Friedhofs werden von riesigen alten Eichen und andern Bäumen beschattet. Außerhalb des Maschendrahtzauns grasen Rinder. Ein ganz ungewöhnliches Bild. Das Gras auf der Weide ist viel grüner, obwohl dort kein Schatten ist.

Auf den Grabsteinen konnten wir Geburtsjahreszahlen ab 1802 entziffern. Aber es gibt auch viele neuere Gräber ab 1920. Dem jeweiligen Grabschmuck und der Inschrift nach zu urteilen liegen hier viele Soldaten, die sehr jung ihr Leben verloren haben. Auch Kinder liegen hier, eins wurde nur 8 Jahre alt und ein Baby durfte nur 3 Wochen leben.


Wenn man mit Ellen und Jürgen einen Ausflug macht, dann meint man, noch nie in Florida gewesen zu sein. Wir halten an der Alva Boat Ramp und sehen den Bootsbesitzern zu, wie sie teils unter großem Kraftaufwand ihr Boot zu Wasser lassen. Größere Boote, kleine Boote, es ist ganz schön viel los. Es herrscht ein buntes Treiben und mancher bekommt sein Boot nicht gleich in Gang.


Unser Ausflug geht weiter zur Franklin Schleuse und Damm, eine schiffbare Schleuse und Damm die 1965 gebaut wurde. Sie befindet sich am Caloosahatchee River, etwa 33 Meilen (53 km) flussaufwärts vom Gulf Intracoastal Waterway. Die Franklin-Schleuse und der Damm wurden nach Walter P. Franklin (1871-1967) benannt, einem Geschäftsmann, Stadtrat und Bürgermeister von Fort Myers, Florida.

 

Normalerweise dauert die Schleusung zwischen 15 und 20 Minuten. An 365 Tagen im Jahr ist die Schleuse von 7 Uhr morgens bis 17 Uhr abends in Betrieb.

 

Der ursprüngliche Zweck war Hochwasserschutz, Wasserregulierung (Salzwasser) und die Schifffahrt. Die Schleusenkammer besteht aus Beton, mit geschweißten Stahlsektortoren und Torbuchten ebenfalls aus Beton.

 

 

 

Wir schauen einer Schleusung zu und fahren dann zum nahegelegen dazugehörigen Erholungsgebiet.

 

Dort gibt es mehrere überdachte Tische, Bänke und Grillplätze, sowie wieder einmal super saubere Toiletten. Wir lassen uns den Inhalt unserer Kühltaschen schmecken, haben den Damm im Blickfeld und genießen das schattige Plätzchen. Aber wir sind nicht alleine, ein paar Kraniche gesellen sich auf der Wiese nahe dem Wasser dazu und das Paradies ist perfekt.


Zur Happy Hour fahren wir ins Boathous in Fort Myers. Das ist eine mehrstöckige Bar. Bisher kannten wir dieses Boathouse nicht, wir kennen nur das Boathouse in Cape Coral, aber das hat im Moment noch nicht wieder geöffnet, weil die Schäden vom Hurrucan noch repariert werden müssen.

 

Das Auto kann man auf einem großen Parkplatz parken. Nicht weit vom Eingang werden wir fündig, gehen an der Tiki Bar vorbei und nehmen draußen unter einem Sonnenschirm Platz.

Herrlicher Schatten, immer noch sehr warm, obwohl es schon fast 16.00 Uhr ist. Die Herren genießen ein Bud light und die Damen nehmen Cola. Im Hintergrund spielt eine Band und wir wippen zeitweise mit den Füßen einfach mit.

 

Hier läßt es sich aushalten, es gibt rundherum viel zu sehen, das Personal ist freundlich, das Ambiente lässig, das Bier kühl – die Cola auch…. Überall hängen wie immer in solchen Bars (Tikis), Fernseher mit laufendem Sportprogramm.

 

Man blickt von unserem Tisch aus auf den Caloosahatchee River und auf die Boote die hier anlegen oder bereits angelegt haben und man kann auf einem Sandweg an den Booten entlang spazieren gehen.

 

Ein Cocktail zum Sonnenuntergang das muss herrlich sein…. Aber die werden hierzulande üppig mit Alkohol serviert….. deshalb lassen wir das lieber mal - es ist ja erst Spätnachmittag. Einen Besuch hier, werden wir auf alle Fälle wieder einplanen.

 

Cocktails gibts Montag – Freitag zwischen 15 und 18 Uhr.

Gegen 17:30 Uhr verlassen wir diesen angenehm quirligen Ort, und fühlen uns inzwischen total erholt von unserem Umzug im Februar 23, der uns, wie man so sagt: ganz schön viele Körner gekostet hat.

 

Florida “this is Paradise” – Hier spürt man Lebensfreude pur.

 

Herzlichen Dank an Ellen und Jürgen für diesen vielseitigen, wundervollen Tag sowie für tolle, hilfreiche Tipps und andere gemeinsame Unternehmungen. Wir verabschieden uns,  bis unsere Reisezeiten wieder zusammen passen und freuen uns auf ein Wiedersehen.

 

 

 

Auf dem Parkplatz sehen wir noch dieses "Gefährt" - aber wir nehmen doch lieber das Auto.

Route :  Babcock Ranch bis Boathouse Ft. Myers  
km :    
Unterkunft :  gemietetes Haus  
Aktivitäten     :  ganz schön viele