2015 Island

Natur pur

Teil 2 von Tag 5

Tag 05 - Teil 02 - Dienstag 29.09.2015 - von Lomagnupur bis zum Jokulsarlon und nach Skalafell

Fortsetzung von Teil 1 des Tages 05

Wir fahren weiter auf der Ringstrasse bis Lomagnupur, das sind die höchsten (671m) ehemaligen Meeresklippen deren Entstehung des jüngeren Gesteins auf 1,5 Mio Jahre und des älteren Gesteins auf 2,5 Mio Jahre geschätzt wird.

Hört ihr es auch? Die Gletscher rufen, denn ab hier kann man sie links von uns in den Zwischenräumen der der gezackten Bergkämme erkennen. Rechts von uns begleitet uns eine schwarzgrüne Ebene und anschließend dann gleich der Nordatlantik.

Gleich, naja wir müssen schon noch etwa 20 Kilometer, und über eine der längsten Brücken Islands fahren, dann kommen wir zu unserer ersten Gletscherberührung: Svinafellsjökull.

Svinafellsjökull

Svinafellsjökull, er gehört zum Skaftafell-Nationalpark (4.800 km²) der von 1967 bis 2008 dreimal vergrößert wurde und zuletzt in den Vatnajökull-Nationalpark (14.200 km²) eingegliedert wurde. Diese Gletscherzunge ist Teil des Vatnajökull-Gletschers der 8.100 km² mißt. Der Skaftafell-Nationalpark liegt 327 Straßenkilometer von Reykjavik entfernt. Nach Höfn sind es 136 km.

Von der Ringstraße aus gibt es eine Zufahrt zu einem Parkplatz mehr oder weniger direkt  an der Einfahrt, wir sind jedoch weitergefahren und haben auf dem Parkplatz direkt am Gletscher geparkt. Jetzt waren es ca. nur noch 500m Fußweg und da lag er nun. Wie große Falten aus Eis, in verschiedenen Farben. Es ist einfach gigantisch.

Wer noch mehr sehen will, kann einen kleinen Kletterpfad entlanggehen, was Rolf sich nicht nehmen läßt.

Ich finde die Aussicht aber schon hier atemberaubend, die verschiedenen Blautöne mit schwarzen Adern aus Vulkanasche einfach wunderschön. Und es knistert wie das Flüstern der Jahrtausende.

Fjärsarlon

Zurück auf der Ringstraße liegen etwa 60 km vor uns bis zur Fjärsarlon Gletscherzunge, die man auch auf einer Abfahrt recht nah erreichen kann. Von dieser Gravelroad lassen wir uns nicht schrecken, und holpern langsam über gefüllte Löcher und Querrillen dem Fjärsarlon entgegen. Abgebrochene Gletschereis-Stücke schwimmen schmelzend auf dem Gletschersee, bevor das Schmelzwasser über kleine und größere Rinnsale irgendwann nach ein paar Kilometern seinen Weg in den nahe gelegenen Atlantik findet. Es ist frisch, die Gletscherluft ist recht kühl, das nennt man wohl Verdunstungskälte, aber das Wetter ist uns hold die Sonne scheint, wenn auch ab und zu hinter Wolken, egal es ist immer noch trocken!! Und wir genießen diese Gletscheransicht, ohne zu ahnen was uns noch erwarten sollte.

Jökulsarlon

Jetzt sind es nur noch etwa 10 Kilometer zum See Jökulsarlon unserem Hauptziel von heute. Es ist der bekannteste und größte Gletschersee in Island und liegt am Südrand des Vatnajökull-Gletschers (8100 km²). Der See ist 248m tief und 18km² groß. Diesen Wahnsinn bei Sonnenschein und tiefschwarzem Lavastrand muss man sich erst einmal vorstellen. Es ist schier unvorstellbar, bis man es selbst gesehen hat, denn im Hintergrund liegt eine Gletscherzunge neben der anderen.

 

Es verschlägt einem den Atem nachdem man geparkt hat, dann einen kleinen Wall überwindet und einfach so davorsteht. Kann das sein? Kann ich meinen Augen trauen? Ohhhh ist das gewaltig!

Der Jökulsarlon ist bekannt für die auf ihm treibenden Eisberge, die durchaus eine Höhe bis zu 15m haben können. Die Farben je nach Licht, verändern sich dauernd. Entweder sieht man gläserne Berge oder richtige Eisberge, die Blau- und Weißtöne variieren. Kleinere Eisstücke liegen auf der schwarzen Lava am Strand des Sees und funkeln wie Diamanten um die Wette. Das ist Natur pur!

Der Fluß aus diesem See wird von einer Brücke auf der Ringstrasse überspannt und fließt bei meerwärts gerichteter Strömung, da es hier Ebbe und Flut gibt, mit den Eisbergen ins Meer.

Am Meeresstrand werden die großen und kleineren Eisstücke von riesigen Wellen mit stürmischem Wind auf den Basaltstrand geworfen und nehmen die unterschiedlichsten Formen an. 

Hier hätten wir noch Stunden länger verbringen können. Keine Minute gleicht der anderen, die Kulisse verändert sich laufend. Irgendwann wird es uns jedoch zu kalt und wir beschließen in unsere vorletzte Unterkunft nach Skalafell zu fahren. Lieber Morgen früher aufstehen und nochmal hierher.

Skalafell

Guesthouse Skalafell. Wir werden schon erwartet und der Schlüssel lag bereit. An einem Holzstück mit gestricktem Überzug hing der Schlüssel zu unserer Cabin, das war absolute Premiere für uns. Hinter diesem Bauernhof geht die Straße nicht mehr weiter und davor stehen so ein paar blau angestrichene Blockhütten, wir hatten tatsächlich eine Halbe mit zwei Betten, Tisch und zwei roten Plüschsesseln. Aber es war schön warm und der Wind, der inzwischen wieder richtig aufgedreht hatte, war uns dann irgendwann egal. Das Badezimmer war sehr klein, aber die renovierungsbedürftige Dusche funktionierte einwandfrei. Egal, was braucht man hier? Ein Bett und eine heiße Dusche und einen Wasserkocher für den Kaffee oder die Instantsuppen vom Asiaten....

 

Insgesamt waren wir heute für 171 Kilometer, 11 Stunden unterwegs.

Spruch des Tages

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.

Route :  Kirkjubaeklaustur bis Skalafell  
km :  171  
Unterkunft :  Guesthouse Skalafell  
Aktivitäten    

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Kirchenpflaster - Kirjubaeklaustur
Wasserfall - Stornjafoss
Wasserfall - Fossa Sidu
Basaltsäulen - Dverghamarar
Bauernhof, Torfsiedlung, Kirche - Nopstadur
ehemalige Meeresklippen - Lomagnupur

Gletschersee - Svinafellsjökull
Gletscherzunge - Fjälsarlon
Gletscherzunge - Jokulsarlon

siehe Tag 5 - Teil 1

siehe Tag 5 - Teil 1

siehe Tag 5 - Teil 1

siehe Tag 5 - Teil 1

siehe Tag 5 - Teil 1

siehe Tag 5 - Teil 1