2019 Berlin

Nach 13 Jahren wieder einmal in Berlin

Tag 06 - Dienstag 19.11.2019 - ein Bummel über den Kurfürstendamm (Kudamm)

Rolf ist leider noch nicht wieder fit und deshalb unternehme ich mit Ria alleine einen Bummel über den Kurfürstendamm wir nennen es kurz: Kudamm-Bummel.

Wir treffen uns vor dem Hotel in Lichterfelde und dann fahren wir mit dem Bus bis zum U-Bahnhof Dahlem Dorf, von dort aus bringt uns eine U-Bahn direkt zur Tauentzienstrasse zum KaDeWe nach Schöneberg. Das Kaufhaus des Westens wurde 1907 eröffnet und bietet ein gehobenes Sortiment sowie Luxuswaren aller bekannten Brands. Ganz exclusiv kann man hier auch nach Ladenschluß privat oder geschäftlich feiern. Mit einem gläsernen Aufzug fährt man ins Gourmet-Paradies in der 6. Etage und wird dort mit Champagner und Häppchen vom Feinsten empfangen, sofern man eine entsprechende Einladung hat.

Zunächst stöbern wir mal durch einzelne Abteilungen und fahren mal hoch und wieder runter, die Handtaschen gefallen uns sehr gut und entsprechen zu 100% unserem Geschmack – aber nicht unserem Portemonaie, irgendwie sollte das ja dann schon zusammen passen….

Hier und dort bekommt man eine Probe von einem Duft geschenkt…. Hhhhmmm….. nicht schlecht, aber wir steuern mal die Kuchentheke in der Feinschmecker-Etage an – da entweicht einem nur noch ein Ahhh und Ohhhh….. welch ein Luxus – unter anderem auch Erdbeertorte im November – so könnte eigentlich auch ein Filmtitel heißen, aber das ist schon total abgefahren. Das Stück für 9 Euro? Ach nein, das unterstützen wir ganz bewußt nicht. Aber einen Expresso, ja den lassen wir uns so richtig munden. Köstlich, da sitzt man an der Theke und hat den Kaffeeduft direkt vor dem Gesicht und den Kuchen im Rücken. Hier bleiben wir erst einmal genußvoll sitzen und unterhalten uns über dies und das.

Bald geht es zurück in die Tauentzienstraße zum Schaufensterschauen und weiter zum Kudamm. Den “hohlen Zahn” die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche sieht man schon von weitem. Wir nähern uns so nach und nach dem Stadteil Charlottenburg mit dem Breitscheidplatz. Dort werden bereits die Buden für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wie Rampen sollen ein schlimmes Ereignis wie 2016 verhindern. Ein merkwürdiges Gefühl sowie die Erinnerung an das, was man selbst zu diesem Zeitpunkt gemacht hat, beschleicht einen trotzdem…. Und die mit Blumen geschmückte Treppe tut  das Übrige dazu.

Wir treten zunächst in das Kirchengebäude mit seinen filigranen blauen Glaselementen ein. Nur wenige Menschen haben sich hier zum stillen Gebet eingefunden. Im Moment findet kein Gottesdienst statt und wir erlauben uns einmal rundherum zu gehen.

Anschließend besuchen wir die historische Ausstellung in der Einganghalle im Alten Turm, auch hier soll erneuert und erweitert werden. Die Turmruine und das Kirchengebäude sind noch nicht miteinander verbunden, das Podium wird noch saniert.

Jetzt wenden wir uns der anderen Straßenseite zu, dort steht der Zoopalast, das Kino mit dem größten Kinosaal Berlins und das Bikinihaus. Aus dem ehemaligen Industrie-, Geschäfts- und Bürogebäude ist ein modernes leicht eigenwillig angelegtes Kaufhaus geworden. Es beherbergt auf 17.000 Quadratmetern eine zweistöckige Mall-Passage mit Terrasse. Diverse Mode-, Schuh- und Designläden, Shops für Sport und Technik sowie Cafés und Restaurants machen das shopping Erlebnis zu einem Event. Ein besonderes Highlight sind große Panoramafenster, die den Blick auf den Affenfelsen des Berliner Zoos freigeben. Wir besuchen eine Galerie und einzelne Boutiquen. Herrlich entspannend. Die Dachterrasse läd uns bei diesem, doch recht kühlen Wetter nicht zu einem Besuch ein.

Wir schlendern und schlendern und finden uns in einer Passage kurz hinter dem Kranzler-Eck, zwischen Kudamm und Kantstrasse wieder, wo man einen wunderschönen Blick auf das Theater des Westens erhaschen kann. Hier werden vorwiegend Musicals gespielt.

Am Reinhard’s wechseln wir die Straßenseite und landen ganz unverhofft am Hard Rock Cafe an der Ecke zur Meineckestrasse. Hier muss ich natürlich rein – ihr wisst schon: Gitarre zum anstecken kaufen. Jaaaa, und ich habe jetzt eine neue “Brosche” in rot. Cool, damit hätte ich ja gar nicht gerechnet und hatte mich auch in vorhinein nicht informiert. So passiert es, einfach nicht dran gedacht.

In der Meineckestrasse, stehen noch einige Häuser aus der Gründerzeit sowie schicke Neubauten. Es gibt mehrere Hotels und unterschiedliche Läden für Damen- und Herrenmode sowie einen Friseur, Juwelier, Geschäfte für Schuhe und Streetfashion. Man kann Schmuck und Aquarelle in einem Atelier erwerben und sich damit in eine Reihe Prominenter einreihen, die hier ebenfalls einkaufen. Woanders wieder, gibt Mode in Übergrößen zu kaufen und eine Cocktailbar in der man feiern kann. Unterschiedliche Dienstleistungsunternehmen haben hier ebenso ihren Sitz wie das neutrale Edelsteinprüflabor. Womit hier noch lange nicht alles aufgezählt ist, was man hier so entdecken kann. Und wenn dann noch die Dämmerung hereinbricht und die Lichter hinter den Fenstern angehen, breitet sich rundherum eine behagliche Stimmung aus.

Wir orientieren uns wieder zum Kurfürstendamm und kommen bald an der Astor Film Lounge vorbei. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Kino mit moderner Technik und eleganter Ausstattung. 250 verstellbare Ledersessel laden zum Besuch ein. Aber nicht genug des Komforts…. angefangen beim Begrüßungscocktail und Parkservice über Garderobe, Platzanweiser bis zur Bedienung am Platz, sind die Kinosessel auch noch mit einem Fußhocker ausgestattet. Oh ja – hier würde ich auch gerne einmal Gast sein und mir im historischen Saal einen Filmklassiker die unter anderem angeboten werden, z. B. mit Cary Grant, James Stewart und Katherine Hepburn anschauen.

Kurz nochmal ein Blick in die andere Richtung, zum Café “The Barn”, was in den Räumlichkeiten des Cafe Kranzler eingezogen ist, und einiges von dem einstigen Charme erhalten hat, wie zum Beispiel die rot-weiße Markise. Hier wird jetzt in Berlin gerösteter Kaffee zu selbstgebackenem Kuchen serviert. Das Licht ist auch schon angeknipst den die Dunkelheit kommt jetzt ganz schnell.

Wir sind “schon” wieder an der Haltestelle Kurfürstendamm und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erstrahlt ebenfalls wunderschön im Abendlicht.

Das KaDeWe präsentiert sich prunkvoll, mit voller Beleuchtung und läßt vollkommen vergessen, dass es inzwischen fast 17.00 Uhr ist und eigentlich ganz schön kalt.

Die Curry-Bude lockt uns mit der Berliner Currywurst, die ich unbedingt noch probieren muß. Echte Berliner Curruwurst und ich bin total gespannt….

Sie schmeckt gut - aber, vollkommen anders als die Currywurst bei uns…… Es ist eine feine Bratwurst ohne Pelle in einer schmackhaften, süßlich scharfen Curry-Tomaten-Soße, und nicht wie bei uns eine gegrillte Rindswurst mit Pelle. Herrlich, dass wir das noch gemacht haben!

Vom U-Bahnhof Wittembergplatz fahren wir dann wieder bis zur Bushaltestelle Dahlem Dorf und weiter mit dem Bus nach Lichterfelde, wo ein ganz einzigartiger, umwerfender Tag sein Ende hat. Mein Dank gilt Ria, meiner Freundin, die mich auf eine Reise über den Kudamm mitgenommen hat, mir über seine Geschichte, seine Geschäfte und seine Plätze erzählt hat.

........und die Fotos folgen noch

Route :  mit der U-Bahn zum KaDeWe  
km :  8,7 zu Fuß  
Unterkunft :  Hotel Morgenland  
Aktivitäten     :  Kudamm hoch und runter