2012 im Südwesten der USA

die 50 Tage Tour durch den Westen und in den Yellowstone Nationalpark

Tag 29 - Donnerstag 04.10.2012 -  Page (Arizona) - House Rock Valley Road und Wire Pass

 

Gegen halb 11 biegen wir auf die House Rock Valley Road ab und werden mit total löchrigem Asphalt empfangen. Vor uns ist ein anderes Auto auch eingebogen und staubt uns total voll. Dieser feine Staubsand, geht durch alle Ritzen. Nachdem wir die ersten Meter auf Asphalt durchritten haben, wird die Straße nicht wirklich besser, es gibt Steine und Furchen und es huckelt und zuckelt nur so dahin.

Da wir aber heute zum Buckskin Gulch laufen wollen (aber nur am Wire Pass gelandet sind), halten wir tapfer auf dieser Verbindung zwischen der 89 und der 89A durch. Es ist wieder sehr windig, manchmal denkt man, es kommt ein Auto entgegen und will der nicht mal langsam bremsen, aber da ist es nur der Wind, der diesen Staub aufwirbelt. Die geputzten Scheiben sind dahin.

Nach ein paar Meilen, die uns schon wie eine Ewigkeit vorkommen, weil auch die Landschaft nicht so aufregend ist, sind wir am Wirepass Trailhead angekommen und starten von hier aus zum Buckskin Gulch, da dieser Weg kürzer ist. Wir bezahlen die Fee in einem Umschlag und freuen uns auf einen schönen Ausflug. Es sollen 1,6 Meilen bis zum Eingang sein, das kann ich schaffen und irgendwie geht es dadurch dann auch zur Wave. Wir gehen größtenteils im Wash und nur manchmal rechts auf ausgetretenen Pfaden zwischen Büschen entlang. Die Sonne knallt und der Wind weht stark, aber es ist sehr angenehm von diesem Lüftchen umschmeichelt zu werden.

Immer gespannt, was uns um die nächste Ecke erwartet, werden wir zunächst enttäuscht, denn hier ist nichts, aber auch gar nichts gleich um die nächste Ecke. Das ausgetrocknete Flußbett ist sandig und steinig. Die Aussicht ist minutenlang gleich, ob rechts oder links wir sehen nur ein paar Sträucher und Felsen, ganz weit weg bewachsene Felsen und noch weiter weg, vielleicht ein paar Berge. Wir laufen und laufen und lassen den Trail zum Coyote Buttes rechts liegen. Ein großer Felsen hat uns vorher ein wenig Schatten gespendet und wir sind ganz nah daran vorbeigelaufen, um diesen Schatten auch zu genießen und etwas zu trinken.

Irgendwann kommen wir zu einer Felsenenge, rechts und links rote Steine.... dazwischen ein sandiger Weg, wie das war alles? Da ist man ja mit 20 oder 30 Schritten wieder raus.

Nein, das war er noch nicht, wir laufen weiter und warten jeder nur auf den anderen, bis einer von uns sagt, komm wir kehren um. Nein, es wird nicht umgekehrt, denn nach einer Stunde sehen wir vermeintlich den Gulch vor uns... und sind begeistert. Das ist ja fast, naja wirklich nur fast wie im Antelope, nur dass man nicht hinuntersteigen muss (dachten wir bis dahin) sondern ebenerdig zwischen zwei Felswänden läuft. Es ist keinesfalls beengend man hat genug Platz und von oben fällt auch genügend Licht herein, dass man die Strukturen im Fels erkennen kann.

Eine Weile später, hören wir gerödel, gerödel, gerödel, Stockgeklimper, Schurren und Schnaufen, Stimmen und Ächzen und dann kommt uns ein Hund entgegen, erstmal nur der Hund und dann ein älteres Paar, also älter wie wir - und sie sagen uns, man muss gleich einen großen Absatz überwinden. Ok – Absatz schaun wir mal...... aber wie wir geschaut haben, hat Gott sei Dank niemand gesehen. Wie sind die Zwei nur hier hoch gekommen? Das ist für mich nicht zu machen.... auch nicht für Geld und gute Worte, das traue ich mich nicht und meine Knie halten das auch nicht aus. Da sich unsere Wege nicht mehr trennen, hat Ro dann gemeint, ach nee – da brauche ich auch nicht runter, wir haben es doch gesehen und schöne Fotos gemacht, lass uns zurückgehen.

Ich freue mich so sehr, dass ich das geschafft habe und mal selbst in so einem Gulch sein konnte. Dabei haben wir jetzt anschließend erfahren, dass wir noch gar nicht im Buckskin Gulch, sondern erst im Wire Pass waren - aber egal. Frohen Mutes sind wir nach insgesamt gut zwei Stunden wieder am Parkplatz angekommen. Wir setzen unsere Fahrt auf der House Rock Valley Road fort, aber eigentlich schleichen wir nur so dahin und hätten nicht gedacht, dass die Straße in solch einem huckeligen Zustand ist, dagegen war es ja auf der Cottonwoodroad superbequem zu fahren.

Vorbei am Kaibab Plateau rechtsseitig kommen wir ganz unscheinbar zunächst an einem alten Bus und einem ausgeschlachteten Auto vorbei, ein kleines Häuschen in dem wohl jemand wohnt und schwupps, achso hier ist die 89 A. Die Zivilisation hat uns wieder.

Der 89 A folgend am Paria Canyon links, den Vermilion Cliffs, sogar an den Cliff Dwellers sind wir wieder vorbeigefahren, wo wir vor 4 Jahren mal Pause gemacht haben und was getrunken haben. Danach am Marble Canyon vorbei und irgendwie hatte ich das alles ganz anders in Erinnerung....

Ein kurzer Halt am Wegesrand
Ein kurzer Halt am Wegesrand

Die Nachmittagssonne meint es gut mit uns und taucht die roten Berge in ein ganz samtiges Licht. Lee's Ferry steuern wir heute nicht an aber ein Abstecher zur Navajo Bridge muss sein. Jetzt sind wir bald um den Colorado River drumherum und wir fahren auf gerader Strecke, bis wir wieder auf die 89 kommen. Diese bringt uns auf direktem Weg auf den großen Parzkplatz auf der Passhöhe. Wir schauen nochmal auf die Vermilion Cliffs und das leere Bett des Colorado und gelangen von der anderen Seite irgendwann nach Page.

Inzwischen ist es halb 6 und wir fahren direkt in die Dam Bar, herrliches Ambiente, sehr nettes Personal, Sandwiches mit Belag bis zum Himmel und Nudeln al dente, waren heute unser verdientes Abendessen..... und dazu gabs Cola und Bier!

km              : 219 km  
Unterkunft : Days Inn / Page                                                    
Aktivitäten : House Rock Valley Road und Wire Pass