2019 Südtirol

Als Überraschung geplant - mal wieder in St. Vigil im Pustertal

Tag 02 - Montag 17.06.2019 - Neves Stausee und Neves Alm

Nachdem jede Familie für sich gefrühstückt hat, haben wir uns gegenseitig mehr oder weniger gleichzeitig angesprochen und es hat wirklich genau gepasst, sich in 10 Minuten zu treffen.

 

Unser Ausflugsziel sollte heute, da das Wetter auf “schön” steht, der Neves Stausee sein und wir wissen, dass wir uns auf meine Schwester und Schwager verlassen können, denn sie sind schon seit Jahren in das Wanderparadies der Dolomiten eingetaucht und kennen so manches schöne Plätzchen.

 

Zunächst fuhren wir ein klein wenig die Strecke, die wir gestern hierhergekommen sind, wieder zurück. Über St. Lorenzen, Bruneck erreichten wir das Ahrntal, bei Mühlen in Taufers bogen wir links Richtung Neves-Stausee ab. Wir kamen durch mehrere Orte aber nach Lappach und Oberlappach war es gar nicht mehr so weit. Der Neves-Stausee liegt am oberen Talschluss des Mühlwalder Tals und ist von den Bergen Hoher Weißzint, Großer Möseler und Turnerkamp umgeben.

Dank der Ortskenntnis unserer Verwandtschaft konnten wir nach einer guten Stunde direkt am türkisblauen Stausee aussteigen und spazierten dann am See entlang. Ja wir spazierten, denn wandern wäre zu viel ausgedrückt. Unsere neuen Treckingschuhe wußten zunächst gar nicht was los war, aber brachten uns Schritt für Schritt in eine wundervolle Bergwelt.

Vor lauter stummer Bewunderung ob dieser großartigen Natur kamen wir gar nicht richtig voran, denn einer von uns ist immer stehen geblieben, um das alles auf sich wirken zu lassen und erst anschließend auf den Auslöser der Kamera zu drücken.  Das Wetter war uns hold und wir folgten dem Seerundweg bis zur Abzweigung zur Neves-Alm.

Dort geht man über ein kleines Brückchen und dann einen geschotterten Weg entlang. Die Alm und den ganz wundervollen Kräuter-Garten konnten wir schon eine Weile von der anderen Seite des Sees erahnen.

Der Besuch der Neves Alm (1880 Meter) lohnt sich alleine schon wegen der wunderschönen Landschaft. Die Alm, die direkt am Neves-Stausee liegt, ist von der mächtigen Bergen der Zillertaler Alpen umgeben. Die Alm bietet mehrere Besonderheiten an. Es gibt selbstgemachten Käse und Gerichte die man nicht überall bekommt.

 

Kräuter und Gemüse, Salat und andere Zutaten wachsen im Garten und die Betreiber der Alm sind erstaunlicherweise sehr junge Menschen. Sie lieben dieses Fleckchen Erde und sind hier mit der Natur auf Du und Du. In den Sommermonaten sind die beiden fernab von TV und Internet fast ohne Unterbrechung hier am Ende des Mühlwalder Tals und versorgen Ziegen und Kühe, deren Milch für die Käseherstellung gebraucht wird bereits in den ganz frühen Morgenstunden. Wirklich bewundernswert!

 

Die Gerichte mit den Zutaten aus dem Almgarten sind eine Geschmacks-Explosion auf unseren Zungen und wir freuten uns, Bärlauchrisotto, Bunte Nudeln, Spinatknödel und Gnocci mit Kräutern ausgesucht zu haben. Die Speisen waren mit Blüten geschmückt und ließen so unser Auge ebenfalls am Genuß teilhaben. Der Holundersaft paßte ganz prima dazu und löschte unseren Durst.

Wir wurden sehr freundlich und auch fröhlich “bedient” und es war sogar Zeit für einen kleinen Plausch nachdem wir bezahlt hatten.

Anschließend gingen wir auf dem Rundweg Richtung Auto weiter und waren dann zu Fuß wirklich ein paar Stunden unterwegs, obwohl der nahezu ebene Rund-Wanderweg für einen geübten Wanderer höchstens eine Stunde dauern würde….. aber wir sind ja schließlich “nur” spazieren gegangen und haben die Blumenschönheiten rechts und links des Weges, sowie die ständig wechselnde Lichtstimmung am See und den Bergen bewundert.

Unser Schwager hat, während wir uns von dem Blick von der Staumauer zu den Bergmassiven nicht lösen konnten, das Auto vom Parkplatz geholt und uns am Ende des Rundwegs eingesammelt. Unsere Füße waren sehr dankbar dafür.

Über den Furkelpass haben wir dann den Rückweg angetreten. Er ist ein 1789 m hoher Pass in den Dolomiten, liegt zwischen dem 2275 m hohen Kronplatz und dem 2507 m hohen Piz da Peres und verbindet die Ortschaften Olang im Pustertal und St. Vigil, wo wir für ein paar Tage zu Hause sind.

Im Antholzer Tal, einem Seitental des Pustertals, haben wir dann noch einen Einkehrschwung in einem wundervollen Hotel-Cafe-Restaurant genommen und uns den Marillenkuchen, Sachertorte und Apfelstrudel mit einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee schmecken lassen.

Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück in St. Vigil und freuen uns die Füße hochlegen zu dürfen. Es war ein herrlicher Tag mit schönem Wetter, einzigartiger Landschaft, guter Laune und gutem Essen.

Route :  von St Vigil zum Neves Stausee und über Furkelpass zurück  
km :  ca 140  
Unterkunft :  gemietete Ferienwohnung  
Aktivitäten     :  Autofahren und spazieren gehen, fotografieren und relaxen