2019 Südtirol

Als Überraschung geplant - mal wieder in St. Vigil im Pustertal

Tag 03 - Dienstag 18.06.2019 - ein Ausflug zum Pederü

Heute fahren wir ins Pederü-Gebiet, die Pederü liegt am oberen Ende des Rautals in einer Höhe von 1548m. Das Rautal führt von St. Vigil südostwärts. Das Gebiet ist im Naturpark Fanes-Sennes-Prags unter Schutz gestellt .

Wenn man gut zu Fuß ist, kann der gesamte Naturpark “Fanes-Sennes-Prags” erwandert werden. Die Wege sind für den Autoverkehr gesperrt und laufen teilweise entlang alter Militärstraßen aus dem ersten Weltkrieg.

Gegen 10.30 Uhr machen wir uns gemeinsam in einem Auto auf den Weg und fahren in einer guten halben Stunde auf der "Strada Val dai Tamersc" zu unserem Zielpunkt auf den Parki des Pederü-Gebiets, um dort ein wenig spazieren zu gehen denn wandern wollen wir es noch nicht nennen.

Die Sonne lacht und zeigt ihr bestes Gesicht, aber die Berge liegen noch ein wenig im Schatten. Der riesige Taleinschnitt nimmt einen immer wieder gefangen und eigentlich will man ihn gar nicht aus den Augen verlieren. Sowas zieht einen magisch an.

Wir gehen auf ebenem Weg zunächst am Berggasthof vorbei in Richtung des großen Trichters der sich kalkigweiß, gewaltig vor uns erhebt. Unzählig viele Bienenstöcke, wie ein kleines Immen-Dorf, lassen wir nach genügender Bewunderung für die fleißigen Sammlerinnen des köstlichen Nektars links von uns liegen.

Immer wieder, den Bergeinschnitt vor uns und einen Bach links von uns nicht aus den Augen verlierend, setzen wir einen Fuß vor den anderen. Oft bleiben wir auch stehen, um uns umzusehen und diese, sich auch hier wieder ständig ändernden Lichtverhältnisse, in uns aufzunehmen. Es gibt keine eine bessere Kulisse, als Mutter Natur. Es ist zum innehalten und entspannen einfach herrlich…

Das Bach- oder Flußbett der Vigil (oder des Vigil) ist mal schmäler und mal breiter und man kann recht nah heran, um das Wasser über die Steine und Felsen holpern und stolpern zu sehen. Die Farbe des Wassers ist schlammfarben, wahrscheinlich durch den Kalk. Wenn die Schneeschmelze einsetzt oder vielleicht schon vorüber ist, ist das Bach- oder Flußbett sicherlich viel breiter und gewaltiger.

Viele Pflanzen, die wir bisher noch nicht gesehen haben stehen mitten auf dem, hier und da begrünten, felsigen, steinigen Untergrund und zeigen sich in voller Blüte und irgendjemand hat sogar einen Steinkreis gelegt….

Die Berge strahlen und man kann sehr viele Wege erkennen, die sich in Serpentinen nach oben winden. Auch viele “richtige” Wanderer mit Zielpunkt Faneshütte sind unterwegs und fragen ausgerechnet mich, wie sie dorthin kommen. Freue mich, dass meine Schwester weiterhelfen kann, denn mein Schwager und Rolf haben sich auf einen anderen, etwas steinigeren, steileren Weg als wir begeben, und stehen zur Auskunft nicht zur Verfügung. Sie haben Orchideen am Wegesrand entdeckt.

Die Wege sind gut - fast unmerklich berauf - zu laufen und sind mit mal größeren oder auch kleineren hell-fast weißen Schottersteinen belegt. Irgendwie wollen meine Schwester und ich dann doch unten ans Wasser, der Hund ist auch schon ganz aufgeregt, denn er liebt Wasser. Also kurz und gut wir fangen an, den Weg über das ausgespülte Bachbett nach unten anzureten, immer das Ufer und das Brückchen - auf die wieder andere Seite im Auge.

Der Abstieg gestaltet sich für mich dann doch etwas problematischer, als ich angenommen hatte…. Klar, sagte ich das kann ich – ich hab doch neue Treckingschuhe – was sollte da schon schiefgehen…. Nein es ist nix schiefgegangen, es hat nur etwas länger gedauert, denn ich musste auf diesem Geröll genau auf meine Schritte achten und bin nicht gerade lockeren Fußes zum Ufer der Vigil bergab gegangen. Aber mein Schwesterlein hat mich tatkräftig unterstützt.

Unsere Männer haben uns dann irgendwann entdeckt und haben uns vom normalen Weg, den es ja auch gegeben hätte angefeuert.

 

Am Ufer entlang, waren wir dann alle wieder zusammen, samt nassem Hund - und haben uns auf der Terrasse der Pederü-Hütte einen wunderbaren Kaffee und Apfelstrudel mit Sahne dazu gegönnt.

Route :  St. Vigil bis Pederü  
km :  ca. 50  
Unterkunft :  gemietete Ferienwohnung  
Aktivitäten     :  spazieren gehen im Pederü-Gebiet