2008 im Südwesten der USA

San Francisco und unsere erste Tour durch den Westen

Tag 13 - Freitag 26.09.2008 - in und um Page herum

Wir sind tatsächlich ohne Wecker aufgewacht und waren trotzdem gar nicht so viel später wie sonst, mal abgesehen von dem extrem frühen Aufstehen für die zurückliegenden Sonnenaufgänge, die wir fotografieren wollten.

 

Auch hier im Quality Inn haben wir Frühstück dabei, also rasch in die Klamotten gesprungen und ab zum gemütlichen Frühstück. Für USA Verhältnisse ist das wieder eine ganz vorzügliche Auswahl. Cereal, verschiedene Yoghurts, süße Stückchen, Muffins, Toastbrot, Bisquits die es auch bei KFC gibt (meine heimliche Leidenschaft – köstlich), Pfannkuchen und dazu allerlei zum draufmachen. Gelee, Honig, Ahornsirup, Peanutbutter, Creamcheese, usw. - - Fruchtsäfte, Kaffee den man sogar mit Genuß trinken kann und Tee.

 


Wir lassen uns Zeit, nehmen noch Kaffee mit auf's Zimmer und machen den Plan für heute. Zunächst fahren wir auf der 89 S entlang bis zum Horseshoe Bend. Das ist gar nicht so weit von hier, Parkplätze sind auch noch vorhanden und dann geht’s aber ran, jetzt wird gelaufen…..wieder über roten Sand und felsigen Boden bis zum Rand des Bend’s. Wow ist das gewaltig, das kriegt man ja mit einem normalen Fotoapparat von hier gar nicht drauf??!! Und mit meiner Filmkamera schon gar nicht. Weiter weg gehen kann man nicht, weil man sonst nix sieht. Es geht nur direkt vom Rand von den Steinbrocken aus, die fast so aussehen als hätte sie jemand dort für die Touris dekoriert.

 

Es ist gigantisch was die Natur hier wieder einmal gemacht hat, dagegen waren die Goosenecks aus dem Valley of Gods ein „Mückenschiß“……..wir schwitzen wie die Berserker, weil der Weg total in der Sonne liegt und es inzwischen 86°F sind. Der Anstieg zurück zum Parkplatz ist steil und sandig und die Leute die uns entgegen kommen und das Naturerlebnis noch vor sich haben, schauen uns mit unseren Sturzbächen von Schweiß, die uns aus dem Gesicht fallen etwas verwundert an. Uns ging es jedoch vorhin genauso, als wir denen begegneten, die uns entgegen kamen. 3 x haben wir gedacht, jetzt sind wir da, aber es ging immer noch weiter und weiter. Zurück im Auto nix wie weg von hier – Klimaanlage an und erst mal erholen…….

 


Bis Bitter Springs ist es nicht weit, dort gabelt sich die Straße in die 89A, und 89 – wir nehmen die 89A zur Navajo Bridge und stehen bald auf dem Parkplatz vor diesen 2 Brücken. Eine Alte über die man zu Fuß gehen kann und nach links und rechts in das Flussbett des Colorado Rivers hinabschauen kann. Über die neue Brücke kann man mit dem Auto fahren.

 

Die Brücken gleichen sich, für einen Laien wie mich, wie ein Ei dem anderen, aber die Konstruktion ist natürlich bei der neuen Brücke wesentlich massiver. Zwei stahlblaue Brücken spannen sich nebeneinander über den Fluß es ist ein großartiger Anblick und ist auf eine lange Strecke die einzige Verbindung zur anderen Seite des Flusses.

 


Beim Zurücklaufen zum Parkplatz finde ich bei den Navajos einen schönen Armreifen aus Silber, der die Geschichte der Navajos erzählt. Wir stiefeln erschöpft zum Auto und wissen dann auch gleich warum wir so kaputt sind. Es sind inzwischen 106°F = 41°C - Puh, Schnauf, wie hält man das ohne Klimaanlage aus??

 

Jetzt wollen wir zu Lee’s Ferry, denn dort kann man direkt runter an den Paria-River fahren. Wir kommen ganz automatisch am Marble Canyon entlang und können sogar noch einen Balancing Rock bewundern. Die Straße schlängelt sich an den roten Felsen entlang, die mit Schichten unterschiedlicher roter Farbe durchzogen sind, manchmal sehen sie auch so blättrig wie Krokant aus. Wenn man die ganzen Steine, die fast rund sind betrachtet  und die, die aus den Felswänden herausgebrochen und runtergekullert sind, dann weiß man wieso das hier Marble Canyon heißt.

 

Bald sind wir in Lee’s Ferry gelandet, die Straße geht hier wirklich nicht mehr weiter aber man kann direkt an den Paria-Fluß, der sich fröhlich über Steine holpernd und stromschnellenerzeugend dem Colorado River nähert. Es geht eine wahnsinnige Faszination von dieser Mischung von dunkelblauen Wasser mit hellen Schaumkronen gegen diese roten Felswände aus. Man kann sich gar nicht sattsehen und wir verweilen ein wenig auf den Steinen direkt am Ufer. Das Plätschern und Rauschen vervollständigt die Kulisse und als es uns dann (schon wieder) zu warm wird, düsen wir mit dem Auto weiter.

 


Eigentlich sind wir noch ganz früh dran für heute, aber zu spät um in die Antelope Canyons einzusteigen. Wir fahren trotzdem mal hin und checken den Besucherstrom, damit wir morgen in etwa anpeilen können, ob wir vormittags oder nachmittags dort einsteigen.

 

Wir fahren auch nach hier nur ein paar Meilen und erfahren, dass es im Upper Canyon tatsächlich 40 US$ pro Person für 2 Stunden kostet und dann muss man wieder raus!! - - oder auch 20 US$ pro Person und man muss nach einer Stunde wieder gehen. Beides sind geführte Touren, alleine darf man nicht rein. Also eine Stunde ist ja für einen Fotoliebhaber überhaupt keine Zeit und viel zu wenig.

 

Im Lower Canyon, der nicht minder schön sein soll, aber nicht ganz so kommerziell vermarktet wird wie der Upper Canyon (wegen diesem berühmten Beam) kostet es zwar auch 20 Dollar pro Person, aber man kann drin bleiben so lange man will. Unser Entschluss steht fest, wir fahren morgen in den Lower Antelope.

 

Auf dem Weg zurück ins Hotel decken wir uns im Walmart mit CDs ein, denn ein Radioprogramm gibt es hier nicht. Überhaupt nix… auf der ganzen Fahrt vielleicht mal gekrätzte Nachrichten aber keine Musik nur ein paar Fetzen und nicht auf Dauer. Und dann holen wir uns ein Eis und flitzen nach Hause, damit es nicht vorher schmilzt.

 

Auf unserem Balkon trinken wir einen Kaffee und essen unser Eis, was wir natürlich noch schnell, bis der Kaffee fertig war, auf Eis aus dem Eiswürfelautomaten kalt gestellt haben. Hhmmm köstlich und dazu der Blick auf den Anfang des Lake Powell bzw. an diesem Stück ist es noch der Colorado.

 

Gegen Spätnachmittag machen wir uns auf zum Glen Canyon Dam, ein Bollwerk in klein, größer als die Edertalsperre aber kleiner als der Hooverdam…….. die untergehende Sonne lässt uns nicht im Stich und beleuchtet für uns die ganze Gegend in goldorange.

 

 

 

Den Einkehrschwung nehmen wir bei Pizza Hut und kehren zurück ins Hotel, um zu duschen, den heutigen Tag aufzuschreiben und unsere Fotoausbeute zu sichten.....